
Rhein-Neckar-Kohle für den Klimawandel?
Kein Geld für Kohle, Öl und Gas – Klimaschutz durch Divestment
Vorreiter des Divestment berichteten in einer gut besuchten Abendveranstaltung in Heidelberg über ihre Erfahrungen mit nachhaltiger Geldanlage. Mitgestalter und Moderator der Veranstaltung war Markus Duscha.
9.3.2017
Eckpunkte
Themenfeld: Integration sozial-ökologischer Kriterien
Veranstalter: Netzwerk Geld-Kompass Heidelberg
Datum: 8.3.2017
„Wie überzeugt man einen Kämmerer?“
Der Kämmerer der Stadt Münster, Alfons Reinkemeier, sowie Dr. Brigitte Bertelmann von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sind der Einladung des Netzwerkes Geld-Kompass Heidelberg gefolgt und haben am 8. März 2017 über ihre Erfahrungen als Vorreiter eines Divestment in Deutschland berichtet. Das Netzwerk Geld-Kompass Heidelberg ist ein von Markus Duscha mitgegründetes Bündnis aus verschiedenen Initiativen wie dem BUND Heidelberg, Fossil Free Heidelberg, Ökostadt Rhein-Neckar, der Regio-Geld Gruppe Heidelberg und der Werkstadt Ökonomie.
Unter Divestment ist der Abzug von Geldern aus Finanzanlagen zu verstehen, die zuvor festgelegten Kriterien der Nachhaltigkeit nicht standhalten. Im Mittelpunkt stand in der Veranstaltung das Divestment aus Kohle, Öl und Gas, um den Klimaschutz voranzubringen. Die Stadt Münster setzt seit 2015 per Ratsbeschluss auf ein Divestment, die evangelische Kirche in Hessen und Nassau ist die erste evangelische Landeskirche, die die Entscheidung für ein Divestment gefasst hat. Beide schilderten, dass sie seit der Divestment-Einführung viel Zuspruch erfahren haben, aber auch von Widerständen.
In der anschließenden Diskussion ging es u.a. darum, wie in der Stadt Heidelberg mit ambitionierten Klimaschutzzielen gelingen kann, die Stadtverwaltung, die lokalen Kirchen, Stiftungen der Region etc. zu überzeugen, Divestment vorzunehmen. So ist ein Wunsch von Fossil Free und dem Netzwerk Geld-Kompass, dass sich die Stadt Heidelberg trotz aktuell fehlender Finanzanlagemittel nachhaltigen Kriterien bei der Geldanlage verpflichtet. Zum einen, weil dies bei einer international so bekannten Stadt wie Heidelberg eine Signalwirkung auf andere Städte haben könnte. Zum anderen, weil so die Kriterien bereits aufgesetzt wären und greifen würden, wenn irgendwann mehr Gelder zum Anlegen vorhanden sein sollten.