
Sustainable Finance in die Region bringen
22.11.2018
Was bedeuten aktuelle Europäische Initiativen zu einer stärker ökologisch und sozial ausgerichteten Finanzwirtschaft für die Entwicklung in unserer Region? Auf Einladung des Fair Finance Institute aus Heidelberg sowie des Starkmacher e.V. aus Mannheim haben Expertinnen und Experten aus der Finanzwelt, Vertreter der Zivilgesellschaft und Medien im MAFINEX in Mannheim über diese Fragen diskutiert. Im Ergebnis ist deutlich geworden, dass trotz wichtiger Impulse auf EU-Ebene auch regionale Unternehmen und Investoren gefragt sind, um Finanzen mehr in ökologisch und sozial sinnvolle Entwicklungen fließen zu lassen. Veranstaltungspartner waren die Sparkasse Rhein Neckar Nord, die GLS Bank, die Triodos Bank, VisualVest und Pekkip Congress.
Mit der Veranstaltungsreihe „Future of Fair Finance“ wollen das Fair Finance Institute und Starkmacher e.V. die aktuellen europäischen Entwicklungen zu Sustainable Finance frühzeitig in die Regionen tragen. Dazu fand am 22. November 2018 die Auftaktveranstaltung im MAFINEX in Mannheim mit etwa 50 geladenen Gästen statt. Kernthema waren der Aktionsplan „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ der europäischen Kommission und seine Relevanz für Akteurinnen und Akteure in der Region Rhein-Neckar.
Keynote-Sprecher war Michael Schmidt der Deka-Investment, Frankfurt. In seiner Rolle als Mitglied der „European High Level Expert Group on Sustainable Finance“ hat er in das Thema eingeführt und die aktuellsten Entwicklungen der EU Kommission erläutert. Der EU Aktionsplan ist nach seiner Ansicht ein wichtiger Baustein, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu realisieren.
In einem Expert Panel mit Caspar Dohmen (freier Journalist), Prof. Dr. Christian Klein (Universität Kassel), Sabine Pex (ISS Oekom und Vorstand Forum Nachhaltige Geldanlage) und Dr. Olaf Zeitnitz (Gründer und Geschäftsführer VisualVest) wurde der Aktionsplan der EU-Kommission und seine Relevanz für die Regionen diskutiert. Die Diskutanten waren sich einig, dass die Pläne der EU Kommission einen wichtigen Schritt hin zu einer nachhaltigeren Entwicklung darstellen. So soll beispielsweise eine einheitliche „Nachhaltigkeitstaxonomie“ eingeführt werden, die europaweit definiert, was als nachhaltige wirtschaftliche Aktivität verstanden wird. Kontrovers wurde im Auditorium die Frage diskutiert, inwieweit viel tiefergehende Veränderungen in unserem gesamten Wirtschaftssystem nötig wären.
Der Vorstand der Sparkasse Rhein Neckar Nord in Mannheim, Helmut Augustin, wurde vom Vertreter des „Netzwerks Geld-Kompass Heidelberg“, Markus Duscha befragt, wie weit die Sparkasse Sozial- und Umweltkriterien im alltäglichen Bankgeschäft schon jetzt integriert. Aufbauend auf vielen guten Ansätzen wurden Weiterentwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Vor dem Ausklang der Veranstaltung beim Abendessen hatten Projekte aus der Region die Möglichkeit, ihre nachhaltigen Initiativen vorzustellen. So wurde ein breites Spektrum an Aktivitäten und konkreten Handlungsmöglichkeiten vorgestellt: von nachhaltigem Wohnen (Collegium Academicum, Heidelberg) über fair gehandeltem Kaffee (Mantano, Mannheim) bis hin zu Anlageberatung nach sozial-ökologischen Kriterien (Qualitates, Darmstadt).
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren sehr positiv. Deshalb ist eine Fortsetzung des Formats auch in anderen Regionen in Deutschland im nächsten Jahr fest im Blick der Veranstalter.
Eckpunkte
Themenfeld: Sozial-ökologische Integration
Veranstalter: Fair Finance Institute und Starkmacher e.V., Mannheim
mit Unterstützung durch: Sparkasse Rhein Neckar Nord sowie durch GLS Bank, Triodos Bank, VisualVest und Pekkip Congress
Ort: Mannheim, MAFINEX
Datum: 22. November 2018
Zur Veranstaltungshomepage: hier.
Impressionen: The Future of Fair Finance, 22.11.2018, Mannheim
Alle Fotos der Veranstaltung auf dieser Seite von Christoph Bastert